1.000 Dächer: Das Solarstrom-Projekt der REWE Group und der EHA

1.000 Dächer: Das Solarstrom-Projekt der REWE Group und der EHA
Bildquelle: Andreas Köhler

Im Jahr 2024 werden über 70 neue Photovoltaikanlagen angestrebt, 2025 sollen es sogar über 100 werden.

Das sind die beindruckenden Zahlen eines Projektes, welches zunächst als Start-up im Unternehmen begann und ab Mitte 2023 so richtig ins Rollen kam.

Die Anfänge 2016 und 2017 – wie alles begann

Im Jahr 2016 haben wir uns mit dem Einstieg in die Energieerzeugung mit Photovoltaik ein zusätzliches Geschäftsfeld eröffnet. Die deutschlandweit verteilten Produktionsanlagen für Solarstrom boten damals eine jährliche Gesamtleistung von zwölf Megawatt.

Nach dem Motto „Alles Gute kommt von oben“ erzeugt die EHA Energie-Handels-Gesellschaft seitdem Solarstrom.

Gründung der Abteilung Photovoltaik bei EHA (2017)

Die Abteilung Photovoltaik bei EHA wurde schließlich 2017 ins Leben gerufen. Sie ist damit immer noch eine der neuesten Abteilungen und wird wie ein kleines Start-up im Unternehmen gesehen, wie unser Kollege Louis Noerenberg, EHA Projektleiter Photovoltaik zu berichten weiß.

Übernahme der ersten PV-Anlagen

Am 07.09.2017 übernahmen wir die damals auf dem Dach des Kopflagers der REWE Group Fruchtlogistik GmbH neu errichtete Photovoltaikanlage in Eitting bei München, mit einer Leistungskapazität von 202 kWp sowie weitere 22 Bestandsanlagen.

Als eines der ersten Erfolgsprojekte produzierte die Anlage des REWE-Kopflagers im Jahr 2018 insgesamt 232.782 kWh Strom, womit 58 durchschnittliche Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden könnten.

Die Anlage trug damals damit unter anderem dazu bei, dass die REWE Group ihr Ziel zur Halbierung der Treibhausgasemissionen pro Quadratmeter Verkaufsfläche bis 2022 vorzeitig erreichen konnte.

2022: Die ersten Gehversuche mit neuen Projekten

Im Jahr 2022 wurde dann schließlich der Grundstein für das gemeinsame Solarstrom-Projekt von EHA und der REWE Group gelegt. Es wurden erste Gehversuche mit ersten selbst errichteten Anlagen unternommen und die Basis für den Rollout des Projektes gelegt, in dessen Rahmen wir den Bau und Betrieb der Anlagen verantworten.

Lieferkette | Photovoltaik-Projekt

Das entwickelte Anlagenkonzept ermöglicht es uns ein Ausbauziel von über 100 Anlagen für das Jahr 2025 anzustreben.

Die Entwicklung des Projekts

Bis das Projekt im Jahr 2023 auf die Straße gebracht werden konnte, war es ein langer Weg, wie uns unser Kollege Simon Meyer, Abteilungsleiter Metering & PV, der mit seinem Team maßgeblich an der Entwicklung des Projekts und damit am Erfolg des Projekts beteiligt ist, berichtete.

Zunächst ging es unter anderem um:

  • die Bewertung der Hersteller und die Planung der benötigten Komponenten,
  • die Abstimmung mit der REWE Group, welche im Projekt den Einkauf, die komplette Logistik und das Energiemanagement übernimmt,
  • die Gestaltung und Entwicklung eines Errichtungsnetzwerkes, bestehend aus Solarteuren und Elektrofirmen, welches durch EHA koordiniert wird,
  • der Aufbau der technischen Betriebsführung und die Schließung von Wartungsverträgen für die Anlagen,
  • die Entwicklung eines modularen Systems und
  • auch Aufklärungsarbeit, beispielsweise gegenüber den REWE-Marktleitern, die bzw. deren Märkte so wenig wie möglich durch die Errichtung der Anlage eingeschränkt werden sollen.

Erfolgreicher Praxistest im Jahr 2023

Mit der Errichtung einer ersten Anlage im August 2023, auf Basis des neu entwickelten Konzepts, startete dann schließlich in Zusammenarbeit mit uns, die PV-Ausbau-Offensive der REWE mit dem Ziel, bis Ende 2025 ca. 60 MW an Photovoltaik-Leistung auf Märkten und Logistikzentren der REWE Group installiert zu haben.

Im Jahr 2023 wurden in Summe 30 Anlagen als Proof of Concept errichtet und das Solarstrom-Projekt hat sich im Praxistest schnell bewährt.

59 Anlagen in zehn Monaten

Allein im Zeitraum vom Start im August 2023 bis Mai 2024 wurden insgesamt 52 PV-Anlagen auf REWE Märkten errichtet und zusätzlich sieben Anlagen auf Logistikzentren der REWE Group.

Dazu gehören zum Beispiel eine neue Photovoltaikgroßanlage für den Zentralstandort der REWE Nord, für die smarte Lösungen von meteocontrol und INSYS icom genutzt werden, und eine große Photovoltaikanlage für die Eigenversorgung für das PENNY Logistikzentrum West in Essen.

Der Weg zum Fullservice-PV-Anbieter für REWE Gebäude

Mittlerweile entwickeln wir zusammen mit der REWE Group als Fullservice-Anbieter optimale und individuelle PV-Lösungen für REWE Gebäude. Für die Umsetzung des Solarstrom-Projekts haben wir ein standardisiertes PV-Anlagenkonzept entwickelt, welches modular erweiterbar und skalierbar ist.

Mit Begeisterung blicke ich auf die tolle Entwicklung unseres Photovoltaik-Projekts zurück. Von der ersten Idee bis zu dem Punkt, an dem wir heute sind, haben wir gemeinsam viel erreicht – dank der großen Motivation und tollen Zusammenarbeit unserer Teams. Darauf können wir stolz sein!

Jan-Oliver Heidrich, Geschäftsführer der EHA

Aktuelle Herausforderungen für das Projekt

Der Erfolg des Projektes in den letzten beiden Jahren wird aber immer auch wieder durch (neue) Herausforderungen begleitet.

Pflichten & Regelungen für PV-Anlagen

Mit der zunehmenden Pflicht zur Errichtung von PV-Anlagen bzw. den schon bestehenden, unterschiedlichen Pflichten und Regelungen der Bundesländer gehen auch immer wieder neue Herausforderungen einher, die es zu lösen gilt.

Beispielsweise gibt es in Bundesländern unterschiedliche Vorgaben für die Mindestbelegung der nutzbaren Dachfläche, die nicht immer zum für die REWE Gebäude entwickelten Konzept passen. Denn eine theoretische Vorgabe zur Belegung der Dachfläche zu X Prozent entspricht nicht zwingend der Realität. So sind, je nach Beschaffenheit des Daches, Störobjekte oder Abstände zu Rauch-/Wärmeabzugsanlagen (RWA) einzuhalten oder auch Abstände zum Dachrand (3m). Im Ergebnis entsteht ein Konflikt zwischen Vorgabe des Bundeslandes und tatsächlicher Netto-Nutzfläche.

Hinzu kommt das Anlagenkonzept, das keine Einspeisung ins Netz vorsieht. Das heißt, die PV-Anlagen sind angelehnt an den tatsächlichen Strombedarf des Objekts auf maximalen Eigenverbrauch ausgelegt (95% i.d.R.).

Abstimmungsaufwand mit den Netzbetreibern

Damit sind Anlagen immer so ausgelegt, dass nicht auf eine Überschusseinspeisung abgezielt wird, was in der Regel zu deutlich geringeren Aufwänden bei der Inbetriebnahme führt, da es keinen Anspruch des Netzbetreibers auf die Steuerbarkeit der PV-Anlage gibt. Dies führt jedoch immer wieder zu Abstimmungsaufwand mit den Netzbetreibern, da geklärt werden muss, dass auch wirklich nicht eingespeist wird.

Verpflichtende Begrünung von Dächern

Herausfordernd sind auch die Verpflichtungen zur gleichzeitigen Begrünung und PV-Ausstattung von Dächern,. Denn grundsätzlich passen begrünte Dächer und PV-Anlagen nicht zusammen: Die PV-Module nehmen den Pflanzen das Licht, der Pflanzenwuchs zwischen und um die Module herum beeinträchtigt die Performance der Anlage und führt zu erhöhtem Wartungs- und Reinigungsaufwand, sprich zu höheren Betriebskosten.

Kontinuierliche Auslastung aller Beteiligten

Eine weitere Herausforderung im Projekt ist, die Projektplanung so zu gestalten, dass alle Beteiligten planbar und gleichbleibend ausgelastet werden – was einen entsprechenden Forecast des geplanten Ausbaus benötigt.

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