CO2-Bepreisung: Was wird ab 2024 teurer?

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Die CO2-Bepreisung verfolgt ein klares Ziel: In Deutschland bis zum Jahr 2030 die Treibhausgasemissionen um 55 Prozent zu reduzieren und bis 2045 klimaneutral zu sein. Das passiert nach einem recht einfachen Prinzip: Wer Treibhausgase verursacht, muss dafür zahlen.

Bis 2021 zahlten lediglich die Energiewirtschaft und die Industrie den CO2-Preis. Seit dem 01. Januar 2021 gibt es in Deutschland ein nationales Emissionshandelssystem: Jedes Unternehmen, welches fossile Rohstoffe in Umlauf bringt, muss für jede Tonne ausgestoßenes CO2 Emissionszertifikate erwerben. Diese Mehrkosten werden über die Preise für Heizöl, Gas und Sprit an die Verbraucher weitergegeben und steigen jedes Jahr. Ab 2024 soll es weitere Änderungen und damit einen Anstieg des CO2-Preises geben.

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Was wird durch die CO2-Bepreisung teurer?

Deutschland erhebt auf fossile Brennstoffe und Kraftstoffe einen CO2-Preis, der umgangssprachlich auch die CO2-Steuer genannt wird. Dazu gehören:

  • Heizöl
  • Erdgas
  • Flüssiggas
  • Fernwärme
  • Benzin und Diesel
  • Flugbenzin

CO2-Preis 2024: Wie steigt die CO2-Steuer?

Aktuell liegt der CO2-Preis bei 45 Euro pro Tonne.

2023 war das einzige Jahr, in dem es aufgrund der hohen Energiepreise infolge des Ukraine-Krieges keine Preiserhöhung gab. Stattdessen ist die CO2-Bepreisung mit Beginn des Jahres 2024 wieder gestiegen.

Mit der Novelle des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) vom 15.12.2023 wurden die Preise bis zum Jahr 2025 wie folgt festgelegt:

Jahr Preis
2021 25 Euro pro Tonne CO2
2022 30 Euro pro Tonne CO2
2023 30 Euro pro Tonne CO2
2024 45 Euro pro Tonne CO2
2025 50 Euro pro Tonne CO2

Gut zu wissen

Es ist nicht möglich beispielsweise dieses Jahr vermehrt CO2-Zertifikate zu erwerben, um diese für die Folgejahre zu nutzen. Die Zertifikate müssen im gleichen Jahr gekauft werden, in dem auch der Brennstoff geliefert wird.

CO2-Preise ab 2026

Ab dem Jahr 2026 gibt es weitere Änderungen in der CO2-Bepreisung. Ab diesem Zeitpunkt ist es nicht mehr möglich Emissionszertifikate zu einem festen Preis zu kaufen. Stattdessen werden die Zertifikate versteigert. 2026 noch in einem festen Preiskorridor von 55 bis 65 Euro pro Tonne CO2. Ab 2027 wird sich der Preis durch Ausgabe und Nachfrage frei am europäischen Handelsmarkt für Emissionszertifikate bilden. In den letzten Jahren lag der Schnitt ungefähr bei 85 Euro pro Tonne.

So verändern sich die CO2-Preise beim Heizen

Mit einer Ölheizung liegt der CO2-Preis aktuell bei 8 Cent pro Liter, wohingegen die Bepreisung beim Gas bei 0,55 Cent pro Kilowattstunde liegt. Ab 2026 kann sich das fast auf das Doppelte belaufen.

Wie wird der CO2-Preis bezahlt?

Zwar ist die CO2-Bepreisung offiziell keine Steuer, wird aber dennoch wie eine Energiesteuer nach § 2 BEHG erhoben. Mit dem Erwerb eines Emissionszertifikates bei der Deutschen Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt, wird für die verbrauchten Brennstoffe bezahlt. Wie viel Erdgas, Heizöl, Benzin oder Diesel beispielsweise vom Händler verbraucht werden, rechnet dieser anhand der Emissionsberichterstattungsverordnung selbst aus.

Hohe Kosten durch hohe CO2-Preise vermeiden

Gute Nachricht: Steigende Kosten durch die CO2-Bepreisung lassen sich sowohl lang- als auch kurzfristig vermeiden:

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Was schafft die CO2-Bepreisung für den Klimaschutz?

Nicht nur die Anreize CO2 zu vermeiden, spielen eine notwendige Rolle bei der CO2-Bepreisung, um mehr für den Klimaschutz zu erreichen. Wichtig ist ebenfalls, dass die Erlöse dem Klimaschutz zugutekommen.

Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung werden für den Klimaschutz eingesetzt, indem diese zunächst in den sogenannten Klima- und Transformationsfonds (KTF) (auch Klimafonds genannt) der Bundesregierung fließen. Daraus resultieren Maßnahmen, um den Umbau verschiedener Wirtschaftszweige in Richtung der erneuerbaren Energien zu finanzieren und den Klimaschutz gesamt voranzubringen.

2024 soll der CO2-Preis laut Bundesregierung unter anderem in folgende Projekte fließen:

  • Förderung von energieeffizienten Gebäuden (Neubau und Sanierung)
  • Förderung erneuerbarer Energien (bis Juli 2022 wurde die EEG-Umlage auf den Strompreis von allen Verbrauchern bezahlt, heute wird sie aus dem Klimafonds finanziert)
  • Weiterentwicklung der E-Mobilität und Ausbau der Ladeinfrastruktur
  • Investitionen in Schienenwege
  • Förderung der Halbleiterproduktion
  • Aufbau der Wasserstoffindustrie
  • Entlastung von Unternehmen, die sehr stromintensiv produzieren

Alle Entlastungen können beim Bundesfinanzministerium nachgeschaut werden.

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