Corporate Power Purchase Agreement: Neuer Weg für REWE

Grünstrom aus einem CPPA für die REWE Group
Bildquelle: Ørsted

Dank sogenannten Power Purchase Agreements, abgekürzt PPA, können Unternehmen ihre Stromversorgung dauerhaft sichern und kalkulierbar machen.

Diesen Weg hat auch die REWE Group im Herbst 2021 in Zusammenarbeit mit uns, als zentralem Energiedienstleister der REWE Group, und Ørsted, Weltmarktführer im Planen, Bauen und Betreiben von Offshore-Windparks, eingeschlagen.

Mit dem Power Purchase Agreement auf Basis des neuen Windparks fördert die REWE Group direkt den Ausbau erneuerbarer Energien und übernimmt damit Prozessverantwortung und eine aktivere Rolle innerhalb der Energiewende.

Jan-Oliver Heidrich, EHA-Geschäftsführer

Jährlich rund 100 Megawatt Leistung für die REWE Group

Am 20.09.2021 wurde ein zehnjähriger Stromlieferungsvertrag – ein so genanntes Corporate Power Purchase Agreement (CPPA) – unterschrieben.

Die Unternehmen einigten sich vertraglich auf eine jährliche Leistung von rund 100 Megawatt (MW) aus dem voraussichtlich 2025 fertig gestellten Windpark Borkum Riffgrund 3. Die Abwicklung der Energielieferung übernimmt dabei die EHA Energie-Handels-Gesellschaft.

Die 100 Megawatt entsprechen der Verbrauchsmenge von etwa 1.500 Märkten der REWE Group und machen etwa 15 Prozent des gesamten Strombedarfs von REWE in Deutschland aus.

Mit Vertragsabschluss war die REWE Group damals erster und einziger Lebensmittelhändler in Deutschland, die für ihre Geschäftseinheiten Handel Deutschland, (Toom-)Baumarkt sowie die Touristik Grünstrom aus einem Windpark in der Nordsee beziehen wird.

Die Hintergründe zum unterzeichneten Corporate Power Purchase Agreement (CPPA) haben uns Telerik Schischmanow, Bereichsvorstand Verwaltung/Service der REWE Group und Jan-Oliver Heidrich, Geschäftsführer EHA, im Interview erläutert.

Das Projekt in Zahlen

  • 83 Windkraft-Anlagen
  • 11-Megawatt Turbinen – die größten ihrer Art in deutschen Gewässern
  • Rotordurchmesser rund 200 Meter
  • Fläche des Windparks: ca. 75 km2
  • Insgesamt 120 km Kabel – vergleichbar mit der Luftlinie von Berlin nach Leipzig.
  • über 900 Megawatt installierte Kapazität – das entspricht der Kapazität eines großen Kohlekraftwerks.
Schematische Darstellung des Größenvergleichs eines Windrades mit der Hamburger Elbphilharmonie
Quelle: Ørsted

Das PPA als wichtige Stütze der Nachhaltigkeitsstrategie der REWE Group

Bereits seit 2008 bezieht die REWE Group als Branchenvorreiter für ihre Märkte und Reisebüros ausschließlich Grünstrom.

Wir wollen bis 2040 klimaneutral werden. Dies ist ein ambitioniertes Ziel, welches wir aber definitiv erreichen werden. Dabei spielt die Energieversorgung eine strategische Rolle: Wir sind im deutschen Lebensmittelhandel ein Grünstrom-Pionier.

Bereits seit 2008 versorgen wir unsere Märkte zu hundert Prozent aus regenerativen Quellen. Offshore-Windenergie hat ein enormes Potenzial. Mit dem Bezug des ersten Grünstroms aus der Nordsee gehen wir einen weiteren Schritt in die richtige Richtung.

Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der REWE Group.

Das Corporate Power Purchase Agreement mit Ørsted ergänzt die Nachhaltigkeitsstrategie der REWE Group, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein, ideal.

Gut zu wissen: Das Solarstrom-Projekt „1.000 Dächer“ der REWE Group und der EHA

Bereits seit einigen Jahren gibt es auch das gemeinsame Solarstrom-Projekt „1.000 Dächer“. Das Projekt wurde ebenfalls ins Leben gerufen, um die ambitionierten Ziele der REWE Klimastrategie zu unterstützen.

Im Projekt entwickeln und errichten wir mittlerweile zusammen mit der REWE Group als Fullservice-Anbieter optimale und individuelle PV-Lösungen für REWE Gebäude.

Alle Informationen zum Projekt haben wir im Artikel „1.000 Dächer: Das Solarstrom-Projekt der REWE Group und der EHA“ zusammengefasst.

Wie alles begann

Die Planungen für das Power Purchase Agreement begannen im Februar 2020 und dauerten, inklusive der Ausverhandlung der notwendigen Verträge bis zum September 2021.

Da bereits alle Energieprozesse für die REWE Group, wie der Stromhandel am Spot- und Terminmarkt und das eigene Bilanzkreismanagement vorhanden waren, war es relativ unkompliziert das Thema vorzubereiten.

Jan-Oliver Heidrich, EHA-Geschäftsführer

Aufbau der ersten Anlagen

Seit Juni 2024 wurde dann schließlich damit begonnen, die ersten Windkraftanlagen aufzubauen.

Turbine einer Offshore-Windkraftanlage auf dem Ørsted-Installationsschiff
Stahlpfeiler auf dem Ørsted-Installationsschiff von unten
Der Aufbau einer Offshore-Windkraftanlage durch das Ørsted-Installationsschiff
Das Ørsted-Installationsschiff von oben
Das Ørsted-Installationsschiff im Sonnenuntergang
Die Installation eines Stahlpfeilers für eine Offshore-Windkraftanlage
Das Ørsted-Installationsschiff in der Nordsee
Die Installation eines Rotorblatts an die Turbine einer Windraftanlage
Die Installation einer Turbine für eine Offshore-Windkraftanlage
Offshore-Windkraftanlagen
Eine Offshore-Windkraftanlage und das Ørsted-Installationsschiff

Installation der letzten Turbine im Januar 2025

Im Januar 2025 wurde schließlich nach rund sechs Jahren harter Arbeit die letzte der insgesamt 83 Windkraft-Anlagen errichtet.

Damit ab 2026 grüner Strom von Borkum Riffgrund 3 an die Industriekunden fließen kann, wird der Windpark nun noch an TenneTs DolWin epsilon Plattform angeschlossen.

TenneTs DolWin epsilon Plattform auf dem Seeweg nach Norwegen
Quelle: www.tennet.eu

Über die Plattform wird ein effizienter und kosteneffektiver Transport des produzierten Stroms gewährleistet.

Beschreibung: Schematische Darstellung des Offshore-Netzanschlussprojekts DolWin5 Quelle: Tennet
Quelle: www.tennet.eu

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