Elektromobilität – Welche Herausforderungen birgt der Ausbau der E-Mobilität?

Elektromobilität – Welche Herausforderungen birgt der Ausbau der E-Mobilität?

Elektromobilität wird in Deutschland nur schleppend ausgebaut obwohl E-Mobilität immer wieder als nachhaltige Zukunft der Mobilität bezeichnet wird.

Doch welche Herausforderungen birgt ihr Ausbau? EHA klärt auf.

Bis zum Jahr 2022 sollen in Deutschland eine Millionen Elektroautos unterwegs sein. Dieses Ziel hat die Bundesregierung Anfang 2020 ausgerufen, nachdem das Ziel von einer Millionen E-Autos eigentlich schon im Jahr 2020 erreicht werden sollte. Der Ausbau von Elektromobilität steht also vor vielen Herausforderungen und Kontroversen.

Elektromobilität als nachhaltige Technologie?

Eine große Kontroverse der Elektromobilität ist dessen Nachhaltigkeitsbilanz. Zwar entstehen durch den Einsatz von E-Mobilität unmittelbar keine schädlichen Emissionen wie in etwa bei Verbrennungsmotoren. Ein großes Problem sind jedoch die Lithium-Batterien, die in den Elektrofahrzeugen verbaut werden. Der Abbau von Lithium geht mit hohen Umweltkosten einher. Auch die Entsorgung der Akkus birgt große Umweltrisiken.

Strommix in Deutschland

Für den Betrieb von Elektroautos und Elektromobilität werden nicht unbedingt fossile Energieträger wie Erdöl benötigt, welches für konventionelle Diesel- und Benzinverbrenner absolut notwendig ist. Die Energiequelle von E-Autos ist Strom. In diesem Punkt findet sich die nächste Kontroverse rund um Elektromobilität. Der Strommix in Deutschland ist aktuell noch nicht befreit von Energie aus fossilen Energieträgern. Immer noch entfallen trotz stetigem Ausbau der erneuerbaren Energieträger knapp die Hälfte der Netto-Stromproduktion auf Energieträger wie Stein- und Braunkohle. Der Anteil an erneuerbaren Energieträgern lag im ersten Halbjahr 2019 bei knapp 48 Prozent. Aktuell ist Strom-Tanken also wenig klimafreundlicher als Diesel- oder Benzin-Tanken.

Elektromobilität Ausbau überfordert Ausbau der Erneuerbaren

Um Elektromobilität so nachhaltig und klimafreundlich wie möglich zu gestalten, ist der Ausbau von erneuerbaren Energien unbedingt sinnvoll. Der Ausbau der erneuerbaren Energien steht jedoch bereits ohne die zusätzliche Nachfrage durch Strom als Treibstoff unter enormen Druck. Hinzu kommt, dass auch Grünstrom nicht einfach vom Himmel fällt. Der Emissionsfaktor von Grünstrom liegt natürlich deutlich unter dem Emissionsfaktor von konventionellem Strom, dennoch entstehen auch bei der Produktion von Grünstrom klimaschädliche Emissionen.

E-Mobilität lenkt vom eigentlichen Problem ab

Um den Nutzungsdruck auf die erneuerbaren Energieträger nicht weiter zu erhöhen ist die Reduktion des Verkehrs in Deutschland die wichtigste Säule einer nachhaltigen Verkehrswende. Eine reine Fokussierung des Ausbaus der Elektromobilität lenkt vom eigentlichen Problem ab. Die Zukunft der Elektromobilität bleibt weiter spannend.