Kohleausstieg: Bedeutung für Energiepolitik & Unternehmen
Aktualisiert

Der Kohleausstieg in Deutschland ist in vollem Gange: Das entsprechende Gesetz und ein gleichzeitig beschlossenes Strukturstärkungsgesetz für die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen traten bereits am 14. August 2020 in Kraft.
In diesem Beitrag schauen wir auf die aktuelle Entwicklung beim Kohleausstieg und beleuchten dessen Auswirkungen auf den Strommarkt in Deutschland.
Gründe für den Kohleausstieg
Gemeinsam mit dem parallel vorangetriebenen und bereits abgeschlossenem Ausstieg aus der Energiegewinnung durch Atomkraft ist der Kohleausstieg ein weiterer Schritt in Richtung Energiewende.
Der Ausstieg aus der Kohle ist eine zentrale Maßnahme, um die Treibhausgasemissionen in der Energiewirtschaft zu senken. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet werden.
Weitere Aspekte des Kohleausstiegs sind:
- Gesundheitsschutz durch Vermeidung von Luftschadstoffen
- Strukturwandel in den betroffenen Regionen
Der aktuelle Stand beim Kohleausstieg
Insgesamt zeigt sich, dass Deutschland beim Kohleausstieg gut vorankommt, wobei die Herausforderungen des Strukturwandels und der Energiewende weiterhin bewältigt werden müssen.
Zwischenziel für 2022 wurde erreicht
Ursprünglich sollte zunächst bis zum Jahr 2022 der Anteil der Kohleverstromung durch Stein- sowie Braunkohlekraftwerke auf jeweils rund 15 Gigawatt gesenkt werden.
Ende 2022 waren von den ursprünglich rund 40 Gigawatt Kohlekraftwerksleistung laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) noch insgesamt 30 Gigawatt in Betrieb, davon je 15 Gigawatt Stein- und Braunkohlekraftwerk.
Endgültige Abschaltung von 4,4 Gigawatt Leistung im April 2024
Im April 2024 wurden dann schließlich bundesweit 15 Kohlekraftwerke und -kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von 4,4 Gigawatt endgültig vom Netz genommen. Darunter befanden sich sieben Braunkohlekraftwerksblöcke, von denen einige aufgrund der Energiekrise länger laufen mussten oder aus der Reserve geholt wurden, sowie acht Steinkohleanlagen.
Weitere Reduktion der Leistung bis 2030
Bis 2030 sind weitere Reduktionen auf rund acht Gigawatt Leistung bei den Steinkohlekraftwerken und neun Gigawatt-Leistung bei den Braunkohlekraftwerken vorgesehen.
Der Kohleausstieg soll spätestens 2038 abgeschlossen sein, wobei die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag von 2021 das Ziel formuliert hat, den Ausstieg idealerweise bis 2030 umzusetzen
Anteil der Kohleverstromung am Strommix sinkt
Im Jahr 2024 lag der Anteil von Kohlestrom im Strommix für Deutschland bei nur noch knapp 22%, was einem Rückgang im Vergleich zu 2023 von 8,4% bei der Braun- und 27,6% bei der Steinkohle entspricht.
Anteil der Kohleverstromung 2023/2024

Auswirkungen des Kohleausstiegs auf den Strommarkt
Kohlekraftwerke waren lange Zeit das Rückgrat der Energieversorgung in Deutschland und spielten eine zentrale Rolle bei der Deckung der Stromgrundlast, da sie stabile, zuverlässige und kosteneffiziente Stromerzeugung ermöglichten. Kohlekraftwerke gehören jedoch zu den größten CO₂-Emittenten im Energiesektor. Ihre Stilllegung ist daher essenziell, um die Klimaziele Deutschlands zu erreichen.
In unserem Beitrag „Strommix Deutschland: Status quo, Herausforderungen & Trends“ beleuchten wir die Umstrukturierung des deutschen Strommarktes, hin zu einer dekarbonisierten Energiewirtschaft, zu welcher der Kohleaussieht maßgeblich beiträgt, detaillierter.

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