Energieeffizienz im Einzelhandel: Kostenfaktor Energie

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Energieeffizienz im Einzelhandel: Kostenfaktor Energie

Der Einzelhandel gehört zu einer sehr stromintensiven Branche. Durchschnittlich entfallen über 75 Prozent aller Verbräuche im Lebensmitteleinzelhandel auf strombasierte Anwendungen wie beispielsweise die Kältetechnik, Beleuchtung oder Klimatisierung.

Im filialisierten Lebensmitteleinzelhandel belaufen sich die Energiekosten auf 57€ pro Quadratmeter Verkaufsfläche (dena Analyse Insight Handeslimmobilien).

Aufgrund zunehmender Energiekosten und steigender Steuern und Abgaben ist Energieeffizienz ein elementarer Erfolgsfaktor für Einzelhändler.

Smart Meter als Grundlage für ein Verbrauchsmonitoring

Zur Steigerung der Energieeffizienz und Identifikation von Einsparpotentialen ist die Etablierung eines umfassenden Energiecontrollings ein essentieller Schritt. Nur wer seinen Energieverbrauch genau kennt, kann wirksame Reduktionsmaßnahmen ergreifen. Smart Meter Daten stellen die Grundlage für ein Verbrauchsmonitoring dar. Somit können auch die Amortisationszeiten von Investitionen abgebildet und nachvollzogen werden.

Zusammenführen von Verbrauchsdaten

Das EHA Energieinformationssystem (EIS) bietet das Zusammenführen von Verbrauchsdaten. Anhand von ausgewählten Parametern und Alarmwerten können Abweichungen der Verbräuche direkt identifiziert und Stellschrauben zur Steigerung der Energieeffizienz bestimmt werden. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass allein aufgrund der erhöhten Transparenz deutliche Einsparungen im Energieverbrauch realisiert werden können.

Amortisationszeit der Investitionen in die Energieeffizienz

Der allgemein hohe Kostendruck im Einzelhandel stellt eine zentrale Herausforderung für viele Einzelhändler dar. Untersuchungen des EHI Retail Institutes ergaben jedoch, dass Händler verstärkt auch Amortisationszeiten für Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz von mehr als 5 Jahren akzeptieren.

Hohes Einsparpotential im filialisierten Einzelhandel

Gleichzeitig liegt im filialisierten Einzelhandel laut EHI Retail Institute die Quote der Betriebe in denen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz unternommen werden bei 10 Prozent pro Jahr. Im Einzelhandel können jährlich Einsparungen um durchschnittlich 2 Prozent realisiert werden. Die Vorgabe der Bundesregierung, bis 2030 jährlich einen Wert von 0,8 Prozent zu erreichen wird damit übertroffen. Dem Einzelhandel kommt hier also auch eine Vorreiter-Rolle zu.

Bei Umbaumaßnahmen in einem beispielhaften REWE-Markt in der Nähe von Göttingen ergaben sich durch einige Umbaumaßnahmen im Vergleich 2018 zu 2019 sogar ein Einsparpotentiale von rund 18 Prozent. Hier wurden unter anderem die Deckenbeleuchtung als auch die Beleuchtung der Kühltruhen auf LED umgestellt.

Strukturierte Beschaffungsmodelle

Mit intelligenten und strukturierten Beschaffungsmodellen für Strom bietet die EHA eine weitere Stellschraube zur finanziellen Entlastung der Betriebe des Einzelhandels.

Komplexität des Themas Energie

In einer Analyse zur „Marktsituation für klimafreundliche Gebäude des Einzelhandels“ identifiziert die Deutsche Energie-Agentur dena, die durch die Händler empfundene, zunehmende Komplexität des Themas Energie als große Herausforderung. Die EHA ist vertraut mit den Besonderheiten von filialisierten Unternehmen und bietet spezifisch zugeschnittene Beratungs- und Betreuungskonzepte zur Steigerung der Energieeffizienz, sodass bei den Akteuren mehr Zeit für das Tagesgeschäft bleibt.