Neue Studie: CO2-Bepreisung muss mit Kohleausstieg einhergehen

Allein der Kohleausstieg ist zu wenig für den Klimaschutz. Zusätzlich muss der CO2-Ausstoß einen Preis bekommen, so lautet die Schlussfolgerung einer jetzt veröffentlichten Studie vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
Beim Kohleausstieg ohne CO2-Bepreisung halten die Experten sogar einen weiteren Anstieg der Emissionen für möglich.
Europäischer Emissionshandel verlagert das Problem
Zwei Effekte haben die Forscher in ihren Wirkungen analysiert. Erstens: Wenn Kohlekraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden, sinkt das Angebot von Strom und entsprechend steigt der Strompreis. Dadurch aber können die immer noch im Markt verbleibenden Kohlekraftwerke häufiger kostendeckend produzieren – sie erhöhen ihre Produktion und ihren Ausstoß an CO2. Zweitens: Der deutsche Kohleausstieg senkt die Nachfrage nach Emissions-Berechtigungs-Zertifikaten im Europäischen Emissionshandel und nach den Marktgesetzen damit auch deren Preis. Stromproduzenten im Ausland kaufen mehr der dann billigeren Emissions-Berechtigungen und steigern ihren CO2-Ausstoß.
Außerdem könne die Stromnachfrage bald stark steigen wegen der umfassenden Elektrifizierung des Wärme- und Verkehrssektors.
Die Lösung ist ein Preis für die CO2-Emissionen
Zur Erreichung der nationalen Klimaziele im Stromsektor fordern die Wissenschaftler zusätzlich zum Kohleausstieg eine CO2-Bepreisung. Je nach Szenario wird der Preis mit 30 bis 60 Euro pro Tonne bei Einführung im Jahr 2030 angegeben.

„Wir brauchen einen CO2-Mindestpreis nach dem Verursacherprinzip, um den Fokus mehr auf das Thema Klimaschutz zu legen.“
Jan-Oliver Heidrich, EHA-Geschäftsführer
Um die Akzeptanz der Energiewende jedoch nicht zu gefährden, sollte der CO2-Preis einhergehen mit steuerlicher Entlastung an anderer Stelle, ergänzt Heidrich.
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) wurde 1992 gegründet und beschäftigt heute rund 300 Mitarbeiter. Im PIK arbeiten Natur- und Sozialwissenschaftler aus aller Welt eng zusammen, um den globalen Klimawandel und seine ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen zu untersuchen. Dieser interdisziplinäre Ansatz ist eine Besonderheit des Instituts.

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