Strombeschaffung in unsicheren Zeiten: Herausforderungen & Lösungen

Wie funktioniert die Strombeschaffung?

In der Regel wird Strom in Deutschland über den Großhandelsmarkt beschafft. Dabei wird zwischen zwei Beschaffungsarten unterschieden: der kurzfristigen und der langfristigen Strombeschaffung. Auch bei den Beschaffungsstrategien können die Strommenge, der Beschaffungszeitraum und der -zeitpunkt voneinander unabhängig bestimmt werden.

Kurzfristige Strombeschaffung

Mit der kurzfristigen Strombeschaffung liegt der Stromeinkaufspreis nah am aktuellen Marktpreis. Denn durch die kurzfristige oder auch die Beschaffung am Spotmarkt, wird der Strom erst kurz vor der Belieferung eingekauft. Was hat das für Vorteile?

• Wenn der Strom kurzfristig beschafft wird, ist es möglich den Strombedarf genauer zu prognostizieren.
• Außerdem sind kurzfristig manchmal bessere Preise möglich.

Andersherum müssen größere Schwankungen in Kauf genommen werden, eine vorrauschauende und verlässliche Preiskalkulation sowie Planung ist nicht möglich. Relevante Preise können erst kurzfristig benannt werden.

Langfristige Strombeschaffung

Bei der langfristigen Strombeschaffung kann der Preis vom aktuellen Marktpreis positiv sowie negativ abweichen. Denn die benötigten Strommengen werden bereits Jahre im Voraus in mehreren Teilmengen eingekauft. Was hat das für Vorteile?

• Durch den vorzeitigen und gesplitteten Einkauf wird das Risiko minimiert und daher ein hohes Preisniveau vermieden.
• Innerhalb der Vertragslaufzeit kann eine größere Budgetsicherheit gewährleistet werden.
• Preisschwankungen am Großhandelsmarkt haben einen weniger riskanten Einfluss auf die Strombeschaffung.

In welchen Zeiträumen die Strombeschaffung erfolgt, hängt von den vertraglichen Vereinbarungen ab. Durch die langfristige Strombeschaffung wird auch eine längerfristige Planungssicherheit gewährleistet, die vor allem für Endverbraucher interessant ist, die von den Energiekosten weniger abhängig sind.

Wo liegen die derzeitigen Herausforderungen der Strombeschaffung?

Die Herausforderungen bei der Strombeschaffung liegen immer darin, den optimalen Zeitpunkt zu finden, um möglichst kostengünstig einzukaufen. Für energieintensive Unternehmen und Industrien ist das von großem Vorteil, da sich bereits kleine Preisveränderungen sofort bei großen Verbrauchsmengen kostenseitig bemerkbar machen. Besonders aktuell, da die Strompreise von einem Allzeithoch zum nächsten springen. Indem Strom zum optimalen bzw. kostengünstigsten Zeitpunkt beschafft wird, kann von der Volatilität des Strompreises profitiert werden.

Risikoabsicherung statt Strom-Hopping

Um Profit und Existenzen abzusichern, ist es daher wichtiger denn je nicht von einem Stromanbieter zum nächsten zu wechseln oder auf eine kurzfristige Strombeschaffung zu setzen. Statt Strom-Hopping gilt es als sinnvolle Strategie innovative Absicherungsmechanismen zu entwickeln sowie aktives Risikomanagement zu betreiben.

Im vierten Quartal 2021 stiegen die Energiepreise für das Lieferjahr 2022 deutlich auf bis zu 20 ct/kWh an, zuzüglich Netzentgelte und Umlagen. Vor allem Unternehmen aus energieintensiven Branchen sind davon stark betroffen. Die Gewinner dieser Krise sind eindeutig jene, die in den vergangenen Jahren durch eine strukturierte Energiebeschaffung langfristig geplant und die Strompreise fixiert haben. So wie wir.

Strategische Strombeschaffung: Die EHA Beschaffungsstrategie

Um Preis unter dem Marktdurchschnitt zu ermöglichen, ist eine dynamische Vorgehensweise bei der Strombeschaffung von Bedeutung. Damit wir auch weiterhin ungebremste Strompreissteigerungen vermeiden können, setzen wir auf eine Kombination aus kurzfristiger und langfristiger Strombeschaffung. So wird das Beschaffungsrisiko gesplittet und es kann ein großer Anteil preislich abgesichert werden und trotzdem von Spot-Preisen profitiert werden.

Wir bieten grundsätzlich unterschiedliche Beschaffungsmodelle an, denn wir wollen für jeden Kunden eine individuelle Energiebeschaffung gewährleisten können. Die kundenindividuelle Beschaffungsstrategie zeichnet uns aus, da wir auch kundenseitig nicht nur auf eine kurzzeitig preiswerte Strombeschaffung setzen, sondern gemeinsam mit unseren Kunden eine langfristige Strategie erarbeiten.

Dafür besprechen wir mit unseren Kunden folgende Punkte:

• Wie groß ist die Risikoeignung?
• Wie sieht das Geschäft aus?
• Auf was muss bei der Energieversorgung geachtet werden?

Bei der Betreuung unserer Kunden zum Thema Strombeschaffung greifen wir auf 20 Jahre Erfahrung zurück und stehen zu jedem Zeitpunkt als beratender Partner zur Seite. Ähnlich wie Fondsmanager analysieren wir die Vergangenheit, ziehen Schlüsse, aus denen wir lernen können und richten den Blick in die Zukunft. Wie wird sich der Markt entwickeln? So können wir ableiten, welche Beschaffungsmethoden unseren Kunden zu Gute kommt, wie wir das Risiko auch weiterhin minimieren, um schließlich unsere Erkenntnisse und Empfehlungen unseren Kunden zur Auswahl zu stellen.

Wieso können wir das?
Unsere Trader und Traderinnen haben Zugang zu allen wichtigen Energie-Handelsplätzen, beobachten dauerhaft die aktuelle Marktentwicklungen und vergleichen die Preise an der Börse mit den Angeboten der Energiehändler, um immer schnell agieren und den Strom möglichst kostengünstig beschaffen zu können.

Schon gewusst?
Ein weiteres Mittel das Strompreisrisiko zu minimieren, für das sich immer mehr Unternehmen entscheiden, sind Power Purchase Agreements auf Basis neuer Solar- oder Windparks. Diese können zusätzlich zu den bereits erwähnten Beschaffungsmethoden einen Teil der Strombeschaffung absichern.

PPA als Lösung für eine sichere Strombeschaffung

Nicht nur die zum Teil abgesicherte Strombeschaffung ist ein Vorteil eines PPAs. Außerdem wissen Unternehmen genau aus welchen nachhaltigen und regionalen Quellen ihr Strom stammt, ganz im Sinne einer guten Nachhaltigkeitsstrategie.

Aber was sind PPAs eigentlich und warum eignen sie sich so gut zur Strompreisabsicherung?
Power Purchase Agreements - oder auch kurz PPAs - sind Stromverträge zwischen Stromerzeugern und Stromverbrauchern oder Stromhändlern, die zu festen Preisen abgeschlossen werden können. Als langfristige Variante sind PPAs hauptsächlich an die Energieerzeugung aus Wind- oder Solarparks gekoppelt. Betreiber von Anlagen, die zwar hohe Investitions-, jedoch niedrige Betriebskosten verursachen, schaffen sich durch PPAs eine gesicherte Vergütung des Stroms.

Nicht nur, dass mit PPAs der Ausbau Erneuerbarer Energien gefördert, es wird ebenfalls der Carbon Footprint im Stromsektor reduziert. Unternehmen mit einem großen Stromverbrauch haben so die Möglichkeit, sich teilweise gegen langfristige Preissteigerungen abzusichern, welche durch den Kohleausstieg oder der CO2-Bepreisung auch weiterhin zu erwarten sind.