Stromlast: Grundlast, Spitzenlast & Lastmanagement erklärt
Die Stromlast beschreibt die benötigte elektrische Leistung in einem definierten Abnahmegebiet. Sie wird unterteilt in die Grundlast, die Mittellast und die Spitzenlast.
Je nach Betrachtung, wird darüber beschrieben, wie stark ein Abnahmegebiet bzw. eine Abnahmestelle das Stromnetz belastet.
Die Last lässt sich sowohl auf Ebene eines einzelnen Haushalts, eines einzelnen Unternehmens als auch auf regionaler oder Länderebene betrachten.
Je nach betrachtetem Zeithorizont schwankt die Belastung des Stromnetzes von Tag zu Tag oder bedingt durch die Jahreszeiten – wie das folgende Beispiel für Deutschland zeigt:
Stromverbrauch in Deutschland im Zeitverlauf
Im dargestellten Zeitraum vom 01. bis 13.05.2024 ist deutlich zu erkennen, wie unterschiedlich stark das Stromnetz im Verlauf der Tage belastet wurde, sprich wie viel Strom verbraucht worden ist.
Die Verteilung der Last in einem definierten Zeitraum wird als Lastgang bezeichnet.
Grund-, Mittel- und Spitzenlast im Tagesverlauf
Grundlast
Die Grundlast – im englischen „Baseload“ – beschreibt den Energiebedarf, den ein Abnahmegebiet oder Stromnetz kontinuierlich also rund um die Uhr benötigt.
Grundlastkraftwerke & grundlastfähige Kraftwerke
Zur Deckung der Grundlast werden vor allem sogenannte Grundlastkraftwerke eingesetzt. Kraftwerke, die möglichst ununterbrochen und möglichst nahe an der Volllastgrenze laufen, weil sie nur dann wirtschaftlich betrieben werden können. Dies sind in Deutschland vor allem Braunkohle- und Laufwasserkraftwerke.
Hinzu kommt Strom aus grundlastfähigen Kraftwerken, die dazu in der Lage sind, dauerhaft und ohne häufigere oder längere Unterbrechungen elektrische Energie zu produzieren. Hierzu zählt beispielsweise die Einspeisung aus Bioenergie (v. a. Energie aus Biogas-Anlagen).
Konstante Stromeinspeisung durch Laufwasserkraftwerke und Bioenergie
Mittellast
Die Mittellast („Medium-“ oder „Intermediateload“) definiert den Energiebedarf, der planbar zusätzlich zur Grundlast anfällt (siehe Grafik oben).
Spitzenlast
Spitzenlast – im englischen „Peakload“ – bezeichnet Energiebedarfe, die kurzzeitig weit über die Grund- und Mittellast hinausgehen.
Spitzenlastzeiträume beschränken sich meist auf kurze Zeiträume, sprich wenige Viertelstunden oder Stunden am Tag.
Spitzenlastmanagement: Darum ist es wichtig
Stromkosten setzen sich für Haushalte und kleine gewerbliche Kunden aus dem Grundpreis und dem Arbeitspreis zusammen.
Für Industriekunden wird der Grundpreis bei RLM-Abnahmestellen durch den Leistungspreis ersetzt. RLM-Abnahmestellen sind solche, die mit einem sogenannten RLM-Zähler zur registrierenden Leistungsmessung ausgestattet sind, die eine viertelstundengenaue Erhebung des Stromverbrauchs ermöglicht.
Der Leistungspreis ist eine Gebühr, die auf der maximal bereitgestellten oder abgerufenen Leistung (kW) basiert, unabhängig vom tatsächlichen Stromverbrauch (kWh). Er deckt die Kosten für die Bereitstellung von Netzkapazität durch den Netzbetreiber.
Der Leistungspreis kann zusammen mit einmaligen oder mehrfach im Jahr vorkommenden verursachten Lastspitzen den Stromkostenanteil schnell in die Höhe treiben, da die Leistungskosten auf Basis des Durchschnittsverbrauchs bei den gemessenen Viertelstunden-Werten ermittelt wird.
Leistungsspitzen oder Lastspitzen sollten daher durch ein Spitzenlastmanagement möglichst vermieden werden, denn sie sind ein großer Kostenfaktor bei der Stromrechnung und können schnell mehrere 10.000 Euro betragen.
Energiecontrolling und Lastmanagement schaffen Abhilfe
Die Etablierung eines betrieblichen Lastmanagements auf Basis einer gezielten Überwachung des Stromverbrauchs hilft Ihnen dabei Schwankungen und Verursacher zu identifizieren und somit die Energiekosten dauerhaft zu senken.
Über EHA
Die EHA Energie-Handels-Gesellschaft ist der Energiedienstleister für Unternehmen mit vielen Standorten. Als verlässlicher Partner in allen Energiethemen bieten wir ein breites Spektrum an Services und Mehrwerten, die immer genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind.