Strompreis für die Industrie: Was die aktuelle Strompreisentwicklung mit sich bringt
Aktualisiert
Nachdem die Strompreise 2022 durch den Ukraine-Krieg in die Höhe geschnellt sind, hat sich die Situation mittlerweile wieder deutlich entspannt.
EHA gibt in diesem Artikel einen Einblick in den aktuellen Markt der Strompreise.
Strompreise für Unternehmen
Die Strompreise, die vor ein paar Jahren vor allem noch durch hohe Steuern und die EEG-Umlage getrieben wurden, haben sich nach einem Hoch im Jahr 2022 mittlerweile wieder stabilisiert.
Dies ist auf Entscheidungen durch die Politik, aber auch auf eine sich entspannende Lage der Energie-Situation trotz des Ukraine-Krieges zurückzuführen.
Aufgrund des neu beschlossenen Industriestrompreises werden zudem produzierende Unternehmen seit 2024 entlastet.
Strompreis Industrie - Wie sehen die aktuellen Energiepreise aus?
Der durchschnittliche Strompreis für Gewerbe im Jahr 2024 inklusive der Stromsteuer für Industriestrom liegt laut Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft aus dem Juli 2024 bei 16,65 Cent pro Kilowattstunde (kWh) – und liegt damit 7,81 ct/kWh unter dem Mittelwert des Jahres 2023.
Strompreisentwicklung für Unternehmen & die Industrie
Klar zu erkennen ist hier die kurzzeitige Auswirkung des Ukraine-Krieges im Jahr 2022, die sich jedoch schnell wieder eingependelt hat.
Durch die Abschaffung der EEG-Umlage wurde 2022 zudem erstmalig zielgerichtet gegen die steigenden Strompreise vorgegangen.
Der Strompreis an der Börse: Aktuelle Entwicklung
Der Strompreis an der Börse wird im Gegensatz zum Endkundenpreis pro Megawattstunde (MWh) ausgezeichnet und beinhaltet noch keine Umlagen oder Abgaben, wie der oben dargestellte Endkundenpreis für Unternehmen und die Industrie.
Auch der Börsenstrompreis ist im Rahmen des Ukraine-Kriegs sprunghaft angestiegen, hat sich dann aber wieder stabilisiert und ist zuletzt seit September 2023 kontinuierlich gesunken.
Börsenstrompreis am EPEX-Spotmarkt für Deutschland/Luxemburg
Strompreisentwicklung Prognose: Wie entwickeln sich die Strompreise?
Wir erwarten, dass die Strompreise in Deutschland in den nächsten Jahren tendenziell eher steigen, insbesondere aufgrund der Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien und der Netzinfrastruktur sowie der höheren CO2-Kosten.
Längerfristig könnten Effizienzgewinne und ein stärkerer Wettbewerb auf dem Energiemarkt zu einer Stabilisierung oder sogar einer Reduktion der Strompreise führen.
Folgende Faktoren werden die zukünftigen Strompreise beeinflussen:
- Erneuerbare Energien und Netzausbau: Der kontinuierliche Ausbau von Wind- und Solarenergie spielt eine entscheidende Rolle. Erneuerbare Energien senken langfristig die Erzeugungskosten. Der erforderliche Ausbau der Netzinfrastruktur sowie die Integration von erneuerbaren Energien in das Stromnetz werden kurz- bis mittelfristig aber zu höheren Kosten führen.
- Kohleausstieg und Gaspreise: Der geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 und die verstärkte Nutzung von Erdgas als Brückentechnologie dürften ebenfalls zunächst zu Preissteigerungen führen. Die Volatilität der Gaspreise, insbesondere in geopolitisch unsicheren Zeiten, kann die Stromkosten weiter beeinflussen, wie die jüngste Vergangenheit gezeigt hat.
- CO2-Preise: Die steigenden CO2-Preise im Rahmen des Europäischen Emissionshandelssystems dürften die Stromkosten ebenfalls erhöhen, insbesondere bei konventionellen Kraftwerken, die fossile Brennstoffe nutzen.
- Nachfrageentwicklung: Die zunehmende Elektrifizierung, etwa durch Elektromobilität und Wärmepumpen, könnte die Stromnachfrage steigern, was sich auch auf die Preise auswirken kann, besonders in Spitzenzeiten.
- Staatliche Eingriffe und Abgaben: Subventionen für erneuerbare Energien, Abgaben und Steuern bleiben bedeutende Faktoren, deren Ausgestaltung ein Unsicherheitsfaktor bleibt.
Wie können Unternehmen den fluktuierenden Preisen begegnen?
Unternehmen sollten a) auf Energieeffizienz setzen und sich b) damit befassen, wie sie ihre bestehenden Stromkosten verringern bzw. optimieren können, unabhängig davon, wie die kurz- und längerfristige Prognose aussieht.
Mit dem EHA-Effekt kann ein Muster-Gewerbebetrieb mit einem Strombedarf von 66.000 kWh/p. a. hier durch die Optimierung fester Strompreis-Bestandteile jährlich 1.958 Euro einsparen.
Über EHA
Die EHA Energie-Handels-Gesellschaft ist der Energiedienstleister für Unternehmen mit vielen Standorten. Als verlässlicher Partner in allen Energiethemen bieten wir ein breites Spektrum an Services und Mehrwerten, die immer genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind.