Mit THG-Quote & Quotenhandel Treibhausgase mindern

THG-Quote
Bildquelle: iStock

Die Treibhausgasminderungsquote, kurz THG-Quote, ist ein Klimaschutz-Instrument, das durch den THG-Quotenhandel erneuerbare Energien, wie etwa Strom für Elektromobilität fördert.

Das gilt für öffentliche Ladestationen sowie für gewerbliche und private Ladepunkte und Elektroautos.

Was ist die THG-Quote?

Die Treibhausgasquote (kurz: THQ-Quote) ist ein gesetzlich geregeltes Instrument, um Treibhausgase im noch sehr schmutzigen Verkehrssektor zu mindern. Grundlage für die Quote bildet der jährliche Gesamtabsatz an Otto- und Dieselkraftstoff eines Unternehmens.

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Wer muss die THG-Quote erfüllen?

Verpflichtet sind Unternehmen, die Kraftstoffe herstellen und vertreiben. In der Regel sind das die Mineralölkonzerne. Da insbesondere diese Unternehmen Kraftstoffe in Umlauf bringen und so maßgeblich zum CO2-Ausstoß beitragen, werden diese durch die THQ-Quote dazu verpflichtet, die Treibhausgasemissionen von Kraftstoffen inklusive Biokraftstoffanteil, zu mindern.

Um ihren Minderungspflichten nachzukommen, können Mineralölunternehmen emissionsärmere Kraftstoffe, wie z.B. Biodiesel einkaufen. Aber auch CO2-Einsparungen, etwa durch emissionsfrei fahrende, grünstrombasierte Elektroautos können in die Quote einberechnet werden.

Grünstrom – Qualitätskriterium Emissionsfaktor

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Was bedeutet THG?

THG ist die Abkürzung für Treibhausgasemissionen. Das sind die Gase, die nach wissenschaftlichem Erkenntnisstand schädlich für das Klima sind. Obwohl nicht allein CO2 dazu zählt, wird meist verallgemeinernd von CO2-Ausstoß gesprochen. Das liegt daran, dass der Ausstoß von anderen Gasen wie Methan in so genannte CO2-Äquivalente umgerechnet wird. CO2 wird zur neuen Währung der Klimapolitik und ermöglicht so die Vergleichbarkeit und Zusammenfassung aller klimaschädlichen Emissionen.

CO2-Minderung schon 2007 gesetzlich beschlossen

Bereits im Jahr 2007 wurde die Idee zur CO2-Minderung beschlossen. Die zunächst als energetische Biokraftstoffquote eingeführte Quotenregelung (BImSchG) dient in ihrer heutigen Ausrichtung als Treibhausgasquote. Das erklärte Ziel: Schädliche Treibhausgase in der Atmosphäre zu reduzieren.

Höhe der Treibhausgasquote (CO2-Minderung)

Wie hoch ist die THQ-Quote? Die Quote zur Senkung der Emissionen für das Jahr 2020 beträgt 6 %, schon ab 2022 wird sie auf 6,5 % steigen. Die Höhe der Treibhausgasquote ist durch einen Prozentsatz gesetzlich festgelegt und steigt auch in den nächsten Kalenderjahren weiter an:

Ab dem Kalenderjahr Treibhausgasquote
(§ 37a Abs. 4 Satz 2BImSchG)
2015 3,50 %
2017 4,00 %
2020 6,00 %
2022 6,50 %
2023 7,00 %
2024 8,00 %
2026 10,00 %
2028 14,50 %
2030 22,00 %

Quelle: BMU.de

Bei Strom werden durchgängig von 2022 bis 2030 die Mengen der THG-Quote mit Faktor 3 angerechnet (Strom aus öffentlichen Ladepunkten, private Elektrofahrzeuge, Fahrzeugflotten).

Weitere Details finden Sie in den Februar 2021 neu beschlossenen Anpassungen der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Übrigens lassen sich die erforderlichen Treibhausgaseinsparungen durch die jährliche Gesamtabsatzmenge eines Unternehmens an Otto- und Dieselkraftstoff, einschließlich des Biokraftstoffanteils ermitteln. Die Formel lautet: Referenzwert – Prozentsatz = Zielwert kg CO2eq. Falls sich jetzt mehr Fragen ergeben, wie „Was ist der Referenzwert?“, einfach weiterlesen.

THG Quotenberechnung

Die Höhe der zu erfüllenden THQ-Quote lässt sich auch individuell berechnen. Dafür muss das Unternehmen zunächst die Art und Menge in Liter 15°C der im Verpflichtungsjahr in Verkehr gebrachten Kraftstoffe ermitteln.

Es braucht drei Werte zur Berechnung der gesetzlich vorgeschriebenen Treibhausgasminderung (Treibhausgasquote gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz BImSchG, § 37a Abs. 4): 

  1. Referenzwert, der berechnet werden muss
  2. Wert der tatsächlichen Treibhausgasemissionen, der ebenfalls berechnet werden muss
  3. Umfang der vom Gesetz vorgeschriebenen Treibhausgasminderung (Quote)

Die Formel zur Berechnung der Emissionen lautet: (Menge x Energiegehalt x Treibhausgas-Wert).

Wichtiger Hinweis: Dabei spielt der Energiegehalt der Kraftstoffe eine große Rolle, der 2009 in einer Richtlinie festgehalten wurde (Quelle: Anhang III der Richtlinie 2009/28/EG).

THG-Quote & Elektromobilität

Das Konzept der THQ-Quote bringt den gewünschten Effekt für die Verkehrswende mit sich: Traditionelle Kraftstoffe werden preislich unattraktiver, da sie durch THG-Zertifikate ausgeglichen werden müssen. Man kann hier auch von einer künstlichen Verteuerung sprechen. Der gute Zweck dahinter bringt mehr Entfaltungsspielraum im Markt für klimaschützende Mobilitätslösungen, wie etwa bei E-Mobility.

Welche Einsparung entsteht durch mein Elektroauto?

Der Wert für durch ein Elektroauto vermiedene Treibhausgase wird gesetzlich festgelegt. Grundlage bildet ein Verbrauchswert von 1,9 Megawattstunden pro E-Fahrzeug, die mit dem vom Umweltbundesamt festzulegenden THG-Emissionswert multipliziert werden. Bei dem derzeitig festgelegtem Wert sind das jährlich 270 Kilogramm CO2.

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