Verbrauchsprognosen Strom: Sinkender Strombedarf und Energiewende

Verbrauchsprognosen Strom: Sinkender Strombedarf und Energiewend
Bildquelle: mauritius images / Pulwey

Die Frage, wie sich der Stromverbrauch in Deutschland bis 2030 entwickeln wird, ist zentral für die Energiewende.

Während die Politik in den vergangenen Jahren von einem starken Anstieg des Strombedarfs ausging, deuten aktuelle Daten auf eine deutlich moderatere Entwicklung hin. Das hat Folgen für den Strommarkt, die Ausbauziele der Erneuerbaren und die Kosten für Unternehmen.

Aktuelle Stromverbrauchsprognose bis 2030 für Deutschland

Frühere Szenarien des Bundeswirtschaftsministeriums gingen von einem Bruttostromverbrauch von bis zu 750 Terawattstunden im Jahr 2030 aus – ein Plus von rund einem Drittel gegenüber 2021. Diese Verbrauchsprognose für Strom war Grundlage für den beschleunigten Ausbau von Windkraft, Photovoltaik und Netzinfrastruktur.

Der mittlerweile vorliegende Monitoringbericht zur Energiewende rechnet mit einem prognostizierten Stromverbrauch zwischen 580 und 700 Terawattstunden bis 2030 - womit die neue Prognose spürbar geringer ausfällt als in den bisherigen Planungen.

Unsere Einschätzung zur Verbrauchsprognose

Tatsächlich ist der Verbrauch in Folge des Ukrainekriegs stark gesunken und verharrt bis heute auf einem niedrigen Niveau: 2024 waren es lediglich 512 Terrawattstunden.

Jan-Oliver Heidrich, EHA-Geschäftsführer und Vorsitzender des Energieausschusses beim Handelsverband Deutschland (HDE), hält die niedrigere Prognose der Experten für logisch und nachvollziehbar.

Er nennt im Wesentlichen drei Gründe dafür. „Die Ausbauziele bei den elektrischen Wärmepumpen wurden verfehlt und auch der Ausbau der E-Mobilität kommt nicht wie erhofft in Schwung. Außerdem mindern die lahmende Konjunktur und Produktionsverlagerungen ins Ausland den Strombedarf der Industrie.“

Allerdings nennt Heidrich auch einen „positiven“ Grund für den reduzierten Verbrauch in Industrie und Wirtschaft: „Effizienzsteigerungen zeigen in der Praxis Wirkung und spielen daher ebenfalls eine Rolle bei der Energieverbrauchsminderung.“ Beleg dafür ist der Anstieg der sogenannten Energieproduktivität, die das ökonomische Maß für die Energieeffizienz ist.

Bedeutung der neuen Stromverbrauchsprognose für die Energiewende

Für die Energiewende in Deutschland darf die neue Prognose keinen Stopp bedeuten, aber eine Anpassung von Ausbauplänen und Kostenverteilungen.

Eine zu hohe Stromverbrauchsprognose hat laut Heidrich vor allem Auswirkungen auf die Netzentgelte und den Netzausbau, aber auch auf die Ausschreibungen für Erneuerbare Energien. So müssen die Netzentgelte nicht in der Form erhöht werden, wie erwartet, wenn die Verbräuche geringer ausfallen. Dies kann dann ein Signal für Investitionsentscheidungen der Industrie(-verbraucher) sein.

Unternehmen profitieren, wenn sie ihre Strategien an realistischen Szenarien und entlang der Seiten des energiepolitischen Zieldreiecks

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ausrichten.

Was die neue Verbrauchsprognose für Unternehmen bedeutet

Die aktuelle Entwicklung zeigt: Stromverbrauch und Energiepreise bleiben in Bewegung, die Prognosen können sich ändern.

Der geringere erwartete Gesamtverbrauch wird einerseits für Entlastung auf den Netzen und mittelfristig für stabilere Strompreise sorgen. Andererseits wird sich der Markt stärker differenzieren – zwischen Verbrauchern, die aktiv steuern, und solchen, die passiv auf Preisentwicklungen reagieren.

So können filialisierte Unternehmen profitieren

Gerade Unternehmen mit vielen Standorten profitieren, wenn sie ihren Energiebedarf zentral steuern und strategisch beschaffen. Eine realistischere Prognose des Stromverbrauchs schafft Planungsgrundlagen, um Einkaufszeitpunkte, Vertragslaufzeiten und Lastprofile präziser zu koordinieren.

Zudem gewinnen Energieeffizienz und Standortmanagement an Bedeutung: Wo Verbräuche transparent erfasst und übergreifend optimiert werden, entsteht nicht nur Kostenkontrolle, sondern auch Resilienz gegenüber Marktschwankungen.

Unsere Empfehlung:

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